Schlaftabletten ja oder nein?
Synthetische Schlafmittel wie Tranquilizer oder Benzodiazepine sind immer nur der letzte Ausweg in ganz schweren Belastungssituationen. Dann ist einfach die Abwägung des Arztes gegeben, dass wenigstens zu allen Problemen nicht auch noch der Schlaf gestört werden soll. In diesen Fällen verschreibt der Arzt oder Psychologe rezeptpflichtige, hoch wirksame Schlafmittel.
In der Regel sind sie so wirksam, dass eine Einnahme auf der Bettkante angesagt ist. Innerhalb von 30 Minuten wirken sie nämlich normalerweise. Manche Pillen trüben gar die Wahrnehmung des Patienten. Es kann durchaus passieren, dass der Patient nach Einnahme solcher Medikamente am nächsten Tag nicht mehr weiß, was er getan hat. Er wundert sich dann am frühen Morgen über einen ausgeräumten Kühlschrank oder über Telefonate, an deren Inhalt er sich überhaupt nicht mehr erinnert. Deshalb sollte man nach Einnahme so hoch wirksamer Pillen sofort ins Bett gehen und auf keinen Fall mehr mit dem Auto fahren.
Manche dieser Schlaftabletten haben die Wirkung so genannter „ko-Tropfen“, wie sie mit krimineller Absicht in Diskotheken oder Bars heimlich ins Getränk geschüttet werden, um die Opfer auszurauben oder willenlos zu machen. Schlaftabletten dürfen nicht länger als drei Wochen lang eingenommen werden, weil sie sonst abhängig oder süchtig machen können. Auch muss man wissen, dass solche Medizin den Tiefschlaf verringert und die Traumphasen kappt. Es gibt zwar inzwischen moderne Schlaftabletten, die danach nicht mehr müde und abgeschlagen machen, aber in der Regel fühlt man sich nach Einnahme solcher Medikamente abgeschlafft, eben weil sie den Tiefschlaf verkürzen.
In den Apotheken sind inzwischen auch rezeptfreie Schlafmedikamente zu haben. Hier sollte der Apotheker darauf achten, dass Sie sich nicht länger als drei Wochen damit eindecken. Zu der Abgabe von Schlaftabletten gehört immer auch eine gute Beratung durch den Apotheker.
Wie die Natur helfen kann
Wer nicht unbedingt auf „schweres chemisches Geschütz“ angewiesen ist, sollte es zunächst erst einmal aus der Kraft der Natur mit pflanzlichen Mitteln wie Hopfen, Baldrian, Melisse und Johanniskraut in Form von Tee, Tropfen und Dragees oder Bädern versuchen. Gerade die Natur bietet so viele Möglichkeiten. Bevor Sie also sich vom Arzt Schlaftabletten verschreiben lassen, fragen Sie doch mal den Heilpraktiker, wie er Ihnen helfen kann.
Wenn der Körper in Belastungssituationen und unter Stress mit Schlafstörungen reagiert, ist das erst mal nicht ungewöhnlich. In Ur-Zeiten hat das den Menschen zum Beispiel geholfen, bei Gefahr wach zu bleiben und so fluchtbereit der Gefahr zu entrinnen. Bei dauernden Stressfaktoren dieser Art kann sich unser Körper auch an eine solche Situation gewöhnen, und er hat dann Probleme, wieder in seinen Normalzustand zurückzukommen. Da können pflanzliche Mittel schon ganz hilfreich sein, das Problem in den Griff zu bekommen.
Es gibt zwei uralte Hausmittel, die sich seit Jahrhunderten bewährt haben: Melisse und Baldrian. Diese beiden Heilpflanzen haben Inhaltsstoffe mit einer beruhigenden und entspannenden Wirkung. So kann die Nervosität nachlassen, der Schlaf tiefer werden und sich auch das Immunsystem erholen. Und das alles mit der Kraft aus der Natur, die einen fit und widerstandsfähiger macht. Gerade Baldrian und Melisse haben sich seit hunderten von Jahren als Heilpflanzen bewährt.
Die Extrakte aus der Baldrianwurzel und den Melisseblättern sind heute anerkannt wirksame Heilmittel bei nervöser Unruhe und Schlaflosigkeit. Sie sind schonend, nebenwirkungsarm und machen nicht süchtig. Man setzt sie hoch dosiert mit bis zu 500 Milligramm und mehr ein, auch in Kombination etwa mit 320 Milligramm Baldrianwurzel-Trockenextrakt und 160 Milligramm Melissen-Extrakten, die es in der Apotheke gibt.
Darüber hinaus gibt es auch erst einmal eine ganze Reihe von anderen Methoden wie Entspannungsübungen und den Schlaf unterstützende Rituale.
Über eines muss man sich bei allen Mitteln im Klaren sein: Sie bekämpfen nicht die Ursache des Problems, nur das Symptom der Schlafstörung. Es reicht also nicht, irgendwelche Pillen zu schlucken und an den Ursachen nichts zu verändern. Man muss gleichzeitig auch das Übel der Schlaflosigkeit, den Grund dafür angehen. Wenn ein Beziehungsstreit jahrelang ausgetragen wird und eskaliert, hilft es auch nicht, täglich ein paar Pillen zu schlucken. Dann schläft man vielleicht in dem Moment, das Problem bleibt aber bestehen. Zur Bekämpfung von Schlaflosigkeit gehört deshalb immer auch Ursachenforschung.